Die Weinstrasse Saale-Unstrut

Die Weinstrasse Saale-Unstrut gehört bei den versierten Weinkennern zu einem beliebten Ausflugsort und wird zum Teil als heimliche Pilgerstätte bezeichnet. Deutschlands nördlichste Weinstrasse bietet auf gut 60 Kilometern Länge nicht nur eine umfangreiche Weinverkostung und Informationen über den Weinanbau an, sondern auch ein unvergessliches Erlebnis zu Rad, zu Fuß oder mit dem Kanu in der idyllischen Natur. Für den vollendeten Weingenuss beim Winzer ist das Ambiente der Landschaft ideal, denn die mittelalterliche Baukunst mit verschiedenen Burgen und Schlössern entlang der Weinstrasse unterstreicht den Genuss und bietet auch für Interessierte der Geschichte viele Sehenswürdigkeiten. Nicht zuletzt sind es natürlich vor allem besondere Weine, die diese Weinstrasse unvergleichbar machen und schon so manchem zum Weinkenner werden verholfen haben.

Die Weinbaugebiete der Saale-Unstrut kennen lernen

Die Weinstrasse ist als 13. deutsche Weinstrasse im Jahr 1993 eingeweiht worden, dabei lässt sich der Weinanbau in diesem Gebiet bereits ab dem Jahre 998 urkundlich nachweisen – der tatsächliche Beginn liegt wohl noch weiter in der Vergangenheit. Die weite Ausbreitung des Anbaugebietes ist nicht nur den zahlreichen Sonnenstunden zu verdanken, welche besondere Weine wie aus den südlichen Ländern hervorbringen, sondern vor allem dem Tatendrang von Klostermönchen und Landgrafen aus diesem Gebiet. Zur Hochzeit des Weinbaugebietes waren gut 10.000 Hektar im Bereich Saale-Unstrut dem Weinanbau gewidmet, was jedoch mit dem Rückgang des Anbaues in Deutschland deutlich reduziert wurde. Heutzutage zählt Saale-Unstrut mit ca. 600 Hektar Rebfläche zu den kleinsten Weinanbaugebieten in Deutschland, steht bei der Weinverkostung jedoch an vorderer Stelle.

Die Route der Weinstrasse Saale-Unstrut beginnt an der Nebra und windet sich über mehrere Orte bis hin zu Bad Sulza. Es finden sich Winzer in den verschiedensten Ecken, wie zum Beispiel beim Weinort Laucha, Naumburg an der Saale sowie Bad Kösen, die Weinverkostungen anbieten und damit beim Weinkenner werden helfen. Über 40 Weingüter finden sich an der Weinstrasse Saale-Unstrut und bieten mit ungefähr 30 verschiedenen Rebsorten, die gleich mehrere Qualitätsweine hervorbringen. Diese große Auswahl legt die Idee nahe, bei seinem Besuch nicht nur einen Winzer zur Weinverkostung anzustreben, sondern sich gleich durch die Vielfalt der Weinstrasse zu verköstigen. Daher ist es empfehlenswert, für den Besuch der Weinstrasse Saale-Unstrut nicht nur einen Tag einzuplanen, sondern nach Möglichkeit gleich mehrere Tage bleiben zu können. Da die Länge der Strecke und die zahlreichen Angebote für Unternehmungen häufig den ein oder anderen Touristen in die Gegend locken, werden entlang der Weinstrasse viele verschiedene Unterkünfte angeboten. In Naumburg sind beispielsweise neben privaten Ferienhäusern auch ein Sport- und Jugendhotel sowie das Hotel Kaiserhof zu finden, während sich in Weißenfels der Jägerhof anbietet und in Zeitz findet sich das Hotel Elsterblick.

Ein Überblick über die Weingüter

Wer Weinkenner werden möchte, der ist in der Weinstrasse Saale-Unstrut bestens aufgehoben. Unterscheiden lassen sich diese in große Weingüter mit über 15 Hektar Rebfläche, mittelgroße Weingüter mit 5 bis 15 Hektar großen Rebflächen sowie kleine Weingüter mit unter 5 Hektar Rebflächen. Der größte Winzerbetrieb ist die Winzervereinigung Freyburg, welcher gut 60% der gesamten Anbauflächen innerhalb des Gebiets Saale-Unstrut bewirtschaftet. Hier werden beliebte Qualitätsweine, wie zum Beispiel Müller-Thurgau, Silvaner, Riesling und der Dornfelder, hergestellt und können von den Besuchern verkostet werden. Die Weinverkostung kann in unterschiedlichen Ambienten gemacht werden, wobei bei der großen Weinverkostung auch eine kulinarische Verköstigung auf Wunsch gemacht wird. Sehr bekannt ist auch die Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg, wo neben der Sektverköstigung auch das größte geschnitzte Cuvéefass Deutschlands bewundert werden kann. Hier kann auch ein kulinarisches Arrangement gebucht werden, welches nur nach vorheriger Anmeldung möglich ist. Besondere Weine wie der Müller-Thurgau und der Sauvignon Blanc können auch im Thüringer Weingut Bad Sulza verkostet werden. hier handelt es sich um das größte private Weingut in der Weinstrasse Saale-Unstrut und als Besonderheit kann hier ein Weinerlebnisabend im Gewölbekeller mit Weinen, wie beispielsweise dem Grauburgunder, dem Traminer sowie dem Pinotin, durchgeführt werden.

Wer besonders viel Wert auf das nachhaltige Wirtschaften beim Weinanbau legt, der ist beim mittelgroßen Weingut Pawis in Zscheiplitz gut aufgehoben. Ebenso finden sich hier auch wechselnde Kunstausstellungen in der Galerie, welche bei der Weinprobe begutachtet werden kann. Wer hier an den Wochenenden in den Monaten Mai, August, September und Oktober vorbeischaut, der kann die Straußwirtschaft mit Schoppenausschank mit zusätzlicher Verkostung von weintypischen Speisen genießen. Otto der Große steht als Namenspatron dem Weinhaus Elste zur Verfügung, wo Weinverkostung und Weinbergsführungen gebucht werden können. Durch den Standort kann bei dieser Gelegenheit gleich die Fundstätte der „Himmelscheibe von Nebra“ oder die Klosterruine Memleben besichtigt werden. Der Weinbau Dr. Lindicke beschäftigt sich hauptsächlich mit Qualitätsweinen, wie zum Beispiel dem Müller-Thurgau, Saphira, Dornfelder oder Regent. Der Werderaner Wachtelberg kann hier nach Anmeldung besichtigt werden oder man besucht nach der Weinverkostung den Weinlehrpfad für Rot- & Weißweine des Betriebes.

Zu den kleineren Winzerbetrieben gehört beispielsweise das Weingut Wölbling, welches zum Beispiel die Rebsorten Kernling, Bacchus oder Gutedel anbaut. Das Weingut Hoffmann Alte Schrotmühle bietet sich optimal für eine Rast beim Pilgern an, da es direkt am Lutherweg liegt. Weinproben können hier nach vorheriger Anmeldung durchgeführt werden und eine kulinarische Besonderheit stellt der Lutherwein als offizieller Wein des Pilgerweges dar. Das Weinrestaurant und Hotel „Zur Sonnenuhr“ in Freyburg bewirtschaftet zwar nur eine Rebfläche von 0,75 Hektar, dafür können hier neben der Weinverkostung auch kulinarische Spezialitäten aus der Region genossen werden.

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Detlef Brinkmann

Bildquellenangabe: Marco Barnebeck / pixelio.de

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